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Pichilemu 27.11 - 01.12.18

Dieser Moment...

...wenn du über das Ziel hinausschiesst und plötzlich im Surferparadies von Chile landest.

Wir haben beschlossen, die letzten Tage in Südamerika 4 Stunden südlich von Santiago de Chile am Strand zu verbringen.
In Pichilemu hat man beste Voraussetzungen für das Surfen und deshalb entschieden auch wir uns zum ersten Mal im Leben eine Surflektion zu wagen. Ich hatte zuvor einfach immer viel zu grosse Angst von dem riesigen Surfbrett erschlagen zu werden. Hätte ich es doch schon viel früher versucht, es hat nämlich so viel Spass gemacht! Anfangs wurden wir von den kraftvollen Wellen zwar einige Male ins Wasser katapultiert und schluckten auch genügend Salzwasser, einige Wellen später standen wir aber ganz lässig auf unseren Brettern. Da wir beide gerne snowboarden, hatten wir grosse Vorteile. Das Gefühl über die Wellen zu gleiten war einfach klasse!
Am nächsten Tag spürten wir die Anstrengung vom Vortag deutlich in unserem ganzen Körper. Wir flitzen mit den Fahrrädern bis zum Punto de Lobos und beobachteten die Profisurfer. Da wir nun auch eine Ahnung davon haben, war es umso spannender zuzusehen. Am Abend wollten wir im Kulturzentrum an einer Yogastunde teilnehmen, da es jedoch ausfiel entschieden wir uns stattdessen beim Boxen mitzumachen. Ein weiteres „erstes Mal“ und es war richtig cool! Am letzten Tag legten wir einen „chillen in Chile“ Tag ein.
Der entspannte Surferort mit seiner tollen Atmosphäre und sehr freundlichen Menschen war der perfekte Abschluss unserer dreimonatigen Südamerika-Reise.
Zurück in Santiago ging es auf direktem Weg zum Flughafen, unser längster Flug steht uns bevor.
In Chile haben wir rückblickend an keiner einzigen organisierten Tour teilgenommen. Wir sind ja mittlerweile Reiseprofis und kriegen das ganz gut auf eigene Faust hin.
Es ist an der Zeit, Abschied von Südamerika zu nehmen. Unglaublich, was wir alles erleben durften. Ich werde schon fast sentimental und es kommen mir die Tränen, denn es war einfach so wunderschön! Zum Glück müssen wir nicht nach Hause, sondern dürfen noch ganz lange weiterreisen. Meine Mama kann endlich etwas beruhigt sein, denn wir verlassen den „gefährlichen“ Kontinent. Ich muss dich aber leider enttäuschen, da stehen noch einige Länder in Südamerika auf meiner Reiseliste. Aber jetzt geht es erstmal auf die andere Seite der Erde und wir freuen uns riesig auf unser nächstes Abenteuer!
 

Zusammenfassend einige Infos über unsere 3 Monate in Südamerika:

- Wir wurden nie krank und haben uns auch nie den Magen verdorben (touching wood).
- Das Wetter hat uns keinen einzigen Tag einen Strich durch die Rechnung gemacht, wir hatten tatsächlich drei Monate lang immer überdurchschnittlich warmes und gutes Wetter (touching wood again).
- Wir wurden weder ausgeraubt, noch kamen wir in eine brenzlige Situation (and again touching wood).
- Über das verrückte Busfahren könnten wir einen halben Roman schreiben. Bei einigen kriminellen Busfahrten wurde oft das Vaterunser auf und ab gebetet. Total Busfahrstunden in drei Monaten: 170 (kürzere Strecken ausgeschlossen).
- Zu Beginn hatte ich schon nach 300 Meter zu Fuss mit dem grossen Rucksack mühe, jetzt laufen wir problemlos auch über einen Kilometer (man stelle sich einen Erstklassschüler mit einer viel zu grossen Schultasche vor, so sehe ich in etwa aus;-)).
- Einer der Millionen Gründe, wieso ich das Reisen so liebe ist, dass man immer wieder zu spüren bekommt, was für gute Menschen es gibt. Eine ganz besondere Begegnung hatten wir in La Paz, ich sag nur so viel: Dieser Moment...wenn der Geldautomat Stefans Bankkarte nicht mehr ausspuckt;-)
- Je besser man Spanisch spricht, desto einfacher wird alles. Wir standen oft mit unserem Anfängerspanisch an und ärgerten uns über uns selbst. Irgendwie schlugen wir uns dennoch immer durch. Für das nächste Mal werden wir jedoch mehr Zeit bei Myriam, in der Buenos Dias Spanischschule, Heerbrugg verbringen.
- Bester Snack: Käse-Empanadas in Ecuador, Bester Drink: Pisco Sour in Peru, beste süsse Versuchung: Alfajores in Chile
- Der Sonnenuntergang in der Salzwüste in Bolivien war unser schönster Moment der ganzen bisherigen Reise - oder im ganzen Leben? Denn seit diesem magischen Moment reisen wir als Verlobte und Verlobter um die Welt.
- Brasilien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile - jedes Land so unterschiedlich, vielfältig und auf seine Art und Weise traumhaft! Wir werden die Zeit, die vielen schönen Bekanntschaften und Erinnerungen für immer in unseren Herzen tragen.
Hasta pronto hermosa Sudamérica!
Pichilemu

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